Postkarten von der Pianura

Die Piazza del Duomo von Parma mit der Kathedrale Santa Maria Assunta ist das Herz der Stadt. Die Kathedrale wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Der Architekt und Bildhauer Benedetto Antelami hat im Inneren ein wunderschönes  Kreuzabnahme-Relief hinterlassen. Es allein ist schon ein Grund, Parma zu besuchen.  

Benedetto Antelami war der bedeutendste italienische Bildhauer und Architekt an der Wende vom 12. zum 13. Nach seiner Ausbildung in Arles hielt er sich in Parma auf, wo er  auch das Baptisterium schuf. In der Nachmittagssonne leuchtet das Westportal in einem goldenen Rosa.  

Der Architekt Vincenzo Scamozzi, ein Schüler Palladios, schuf 1588-90 für Vespasiano Gonzaga das Hoftheater von Sabbioneta.  Es war das erste ständige Theater in einem eigens dafür errichteten Gebäude. 

Eine ganz andere Dimension hat der Taetro Farnese in Parma. Unter Herzog Ranuccio I. 1618 erbaut, bot er 3.000 Personen Platz und war eine deutliche Machtdemonstration der Farnese-Dynastie.

Etwa zeitgleich mit dem Bau des Teatro Farnese ließ sich auch Ranuccio I. in Piacenza mit einem Reiterstandbild von Francesco Mochi feiern. Da an der anderen Ecke des gotischen Palastes das zweite Reiterstandbild (des Feldherrn Alessandro Farnese) steht, heißt die Piazza einfach - Piazza Cavalli. 

Auf dem Weg nach Sabbioneta, der Stadt von Vespasiano Gonzaga, biegen wir von der Hauptstraße ab, um die Kirche S. Antonio Abate zu besichtigen. Ende des 18. Jahrhunderts, als der Pfarrer von Villa Pasquali, Giovanni Battista Pedrazzi, diese imposante Kirche erbauen ließ, zählte das Dorf weniger als 500 Seelen. Noch heute scheint die Bezeichnung "Dorfkirche" etwas übertrieben. 

Das bedeutendste Werk der Pinacoteca von Piacenza ist „Il tondo di Botticelli“, ein Meisterwerk aus den Jahren 1475-80. Das Tondo zeigt die Madonna im Gebet, kniend vor dem Kind, das auf einem Rosenkissen liegt und von zwei Büschen links und rechts des Bildes eingerahmt wird. Die dritte Figur ist der Heilige Johannes, der ebenfalls kniet und betet.

Sie ist keine Sklavin und auch keine Türkin: Dennoch ist diese wunderschöne junge Frau mit den braunen Haaren, den grünen Augen, den fein geschwungenen Brauen, dem koketten Blick und den geröteten Wangen als türkische Sklavin in die Kunstgeschichte eingegangen. Parmigianino schuf das Gemälde (in der Galleria Nazionale di Parma) um 1530.

Das Theater von Parma wurde von Maria Luigia von Österreich gegründet, die Niccolò Paganini berief, um eines der ersten modernen Orchester Europas zu dirigieren. Das Teatro Regio Parma gilt heute neben der Mailänder Scala, San Carlo in Neapel und La Fenice in Venedig als eines der Häuser par excellence der großen italienischen Operntradition.

Am Nachmittag bietet das Theatercafé einen wunderbaren Rahmen für angeregte Gespräche. Nach einer Weile stehen die Damen auf. Plötzlich ist es still und man kann den zweiten Kaffee bestellen und in Ruhe genießen.