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  • Kojich Reisen zur Kunst

Ein Sternenmantel rettet eine wunderschöne, mittelalterliche Stadt


Bamberg, die Stadt an der Regnitz, wie Rom auf sieben Hügeln gelegen, und seit 1993 als Weltkulturerbe ausgezeichnet, gilt als Wiege der Romantik. Im 18. Jahrhundert war sie mit ihren malerisch-lauschigen Gassen, dem Rathaus inmitten des Flusses, den freundlichen Wirtshäusern und Biergärten und der starken Präsenz der mittelalterlichen Glaubenswelt für zahlreiche Künstler und Dichter ein Anziehungspunkt sondergleichen. E.T.A. Hoffmann beispielsweise lebte und wirkte hier einige Jahre am Theater, sein Haus ist heute ein Museum. Seit ihrer Frühzeit ist die Stadt sagenumwoben. Im zweiten Weltkrieg soll die heilige Kunigunde schützend ihren Mantel über sie gebreitet haben, so dass bis heute ihre wunderschöne mittelalterliche Altstadt erhalten blieb.


Titelbild: Sternenmantel Kaiser Heinrichs II. Stickereien: Regensburg, um 1018–1024, Trägerstoff: Italien, um 1453 Diözesanmuseum Bamberg. Bild unter: der Bamberger Dom



Sie, die Kaiserin und Gemahlin Kaiser Heinrichs II., ist mit ihrem Mann seit langem die Schutzpatronin der Stadt. Heinrich II. lag die ursprünglich eher bescheidene Ansiedlung am Ufer der Regnitz so sehr am Herzen, dass er sie zu Beginn des 11. Jahrhunderts zum Zentrum eines neuen Bistums und einer Stadt ausbaute, die nördlich der Alpen Rom gleichkommen sollte. Er liess einen prächtigen Dom erbauen und stiftete weitere Kirchen, die er aufs reichste beschenkte. Als er die schöne 20-jährige Kunigunde aus dem Hause Luxemburg heiratete, war Bamberg seine Morgengabe an sie. Das Paar führte eine glückliche Ehe, die allerdings kinderlos blieb. Das liess die Legende entstehen, sie hätten keusch in einer Josephsehe zusammengelebt, wofür sie dann auch heiliggesprochen wurden. Im Dom befindet sich ihr von Tilman Riemenschneider aufs kunstvollste in weissen Marmor gehauenes Grabmal.Bamberg blieb ein wesentlicher kirchlich-kultureller Schwerpunkt, wo sich auch zahlreiche Klostergemeinschaften niederliessen. Vor allem im Barock entstanden in der näheren Umgebung Kloster- und Kirchenbauten ersten Ranges, getragen vom Impetus der Gegenreformation, der bewundernswerte Barockbauten hervorbrachte. All das schuf in dieser Landschaft des «Gottesgartens» und der Bischofsstadt eine unvergleichliche Atmosphäre, in der es sich staunen, träumen und beglückte Stunden verleben lässt.

Das wollen wir auch. Anfangs September, in einer kleinen Gruppe (bis 14 Personen) unter der kunsthistorischen Begleitung von Dr. Rose Schulz-Rehberg, sind wir im schönen Mittelfranken für fünf Tage unterwegs. Wir erforschen: Bamberg, Schloss Pommersfelden, Kloster Banz (Bild unten), Kirche Vierzehnheiligen und Bayreuth. Natürlich bekommen wir auch den Mantel Heinrichs zu sehen. Durch das Diözesanmuseum, zum Sternenmantel sowie zu den anderen Kostbarkeiten des Museums führt uns Direktor Dr. Holger Kempkens.


Bo Kojich



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